Wenn Kirsten Hommelhoff, Generalsekretärin des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, sagt „Uns freut es vor allem, wenn Menschen Stiftungen gründen, um sich langfristig für unsere Gesellschaft einzusetzen“ kann ich das nur unterstreichen.
Die Pressemitteilung des Bundesverbandes zeigt, wie stark die Entwicklung in Deutschland im vergangenen Jahr war: 863 Neugründungen rechtsfähiger Stiftungen trotz anhaltender Niedrigzinsphase!
Engagement braucht strategische Begleiter
Das ist eine starke Entwicklung! Aber Engagement braucht auch starke strategische Begleiter. Denn Stiftungen können – und dürfen! – mehr als nur in Zinspapiere investieren. Insbesondere als Nachfolgelösungen von (kinderlosen) Personen können sie zur Absicherung des Lebenswerkes dienen und langfristig im Namen des Stifters viel Gutes tun. Stifterinnen und Stifter haben ein hohes Recht selbstbestimmend festzulegen, in welche Assetklassen das Stiftungsvermögen investiert wird. Am Besten legt man neben dem Stiftungsgeschäft und der Satzung bei der Gründung auch eine Anlagerichtlinie fest.
Nachhaltigkeitsziele gewinnen immer mehr an Bedeutung
Die veröffentlichten Zahlen im Stiftungssektor machen auch deutlich, dass weiterhin über 90% der 24.650 etablierten Stiftungen gemeinwohlorientiert sind. Sie fördern somit gemeinnützige, mildtätige und/oder kirchliche Zwecke. Als Orientierungsgröße dienen hier immer mehr die 17 Ziele der UN Sustainable Developments Goals (SDGs) www.globalgoals.org
Diese SDGs können einen sehr großen Einfluss nehmen auf die konkrete Ausgestaltung des Begriffs der Nachhaltigkeit in der Vermögensanlage, die in der Regel auf ökologische, ökonomische und soziale Kriterien (ESGs) beruhen. Und das hat weitreichende Folgen. Denn nachhaltige Investoren sind renditeorientierte Anleger. Der Entscheidungshorizont für das Anlagevermögen wird nicht von der eigenen Lebenserwartung begrenzt.
Was bedeutet das im Umkehrschluss? Vorstände und Gremien von Stiftungen gehen bei der Nichteinhaltung von Nachhaltigkeitskriterien bei der Vermögensanlage Reputationsrisiken ein. Sie müssen also handeln, wenn sie die Zielerreichung der SDGs unterstützen möchten. Oder mindestens nicht behindern.
Beim Thema Anlagevermögen für Stiftungen gilt es, die Investitionen in Einklang mit dem Stiftungszweck zu bringen. Am Ende des Tages ist dieser Einklang in den meisten Fällen auch für die Erreichung der SDGs dienlich. Eine Win-Win Situation, wenn man so möchte.
Ein Gewinn für die Gesellschaft ist es ohnehin, dass sich das starke Engagement in den wirklich erfreulichen Zahlen des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zeigt. Das stimmt optimistisch für die Stiftungsszene!
Hans-Dieter Meisberger
Leiter Stiftungen|öffentl. Einrichtungen|NPOs| Reg.Süd| Private Wealth Management
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